Wagenfeld, Wilhelm

Wagenfeld, Wilhelm

Überblick

GEBURTSTAG: 15.04.1900
GESTORBEN: 28.05.1990

biografie

Kindheit in Bremen

Wilhelm Wagenfeld wurde in Bremen geboren und wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Sein Vater war Sozialdemokrat. Zuerst wollte Wagenfeld Maler werden, aber diese Entscheidung gefiel seinen Eltern nicht. Nach ihren Vorstellungen sollte ihr Sohn einen soliden Beruf erlernen.

Schüler im Bauhaus und Leiter der Metallwerkstatt

Als Wagenfeld 14 Jahre alt war, fing er mit dem Studium als Industriezeichner an. Gleichzeitig besuchte er die Zeichenkurse der Bremer Kunstgewerbeschule. Ab 1923 lernte er am berühmten Weimarer Bauhaus. Wagenfeld war von dieser Lehranstalt und ihren Idealen begeistert. Jetzt wollte er nicht nur Künstler, sondern ein richtiger Meister werden. Mit Technikern und Kaufleuten übernahm er die Verantwortung für den gesamten Produktionsprozess. Der Meister fühlte sich als Rad in einer großen Maschine und dies gefiel ihm.

Am Bauhaus blieb Wagenfeld bis 1930. Er beschritt einen erfolgreichen Weg vom Schüler bis zum Leiter der Metallwerkstatt.

Beruflicher Durchbruch und die Leidenschaft zum Glas

Danach arbeitete er mit der Jenaer Glaswerken Schott & Gen zusammen und anschließend mit den Vereinigten Lausitzer Glaswerken in Weißwasser. Diese Zusammenarbeit brachte den beruflichen Durchbruch für ihn. Der Designer entdeckte Glas als Material und begann damit zu experimentieren.

Sein Teeservice gilt als Klassiker der Designwelt. Wagenfeld suchte und fand neue Formen und schuf eine neue Geometrie. Dabei interessierte er sich vor allem für Dinge, welche im Alltag der Menschen notwendig waren. Er war überzeugt, dass das allerbilligste Glas schön sein kann.

Wagenfeld nahm an der Modernisierung des Fabrikprogramms in Jena teil. Zusammen mit Technikern entwickelte er eine innovative Lösung und eine neue Produktpalette aus Glas. Er entwickelte sogar die Werbung seiner Produkte selbst. Dazu verwendete er verschiedene Prospekte und Kataloge. Andere Produzenten lenkten ihre Aufmerksamkeit immer mehr auf den jungen Mann.

1931-1935 lehrte er auch als Professor an der Staatlichen Kunstschule in Berlin.


Der Zweite Weltkrieg

Als die Nationalsozialisten die Macht ergriffen, weigerte sich Wagenfeld in die NSDAP einzutreten. Er wurde als „politischer Schädling“ erklärt und am Ende des Zweiten Weltkriegs an die Ostfront geschickt. Wagenfeld ging in russische Kriegsgefangenschaft und kehrte danach wieder nach Deutschland zurück.

Freier Designer, Arbeit für WMF und Werkstatt Wagenfeld

Sein Labor wurde zerstört, aber Wagenfeld brachte neue Ideen mit und hatte Erfolg. Seine Werke waren gefragt. Zu dieser Zeit war er war als freier Designer tätig. Ab 1949 arbeitete er bei WMF. Anschließend eröffnete der Meister seine private „Werkstatt Wagenfeld“, wo er schöne und elegante Dinge produzierte. 1978 wurde die „Werkstatt Wagenfeld“ geschlossen. Wagenfeld war damals 78 Jahre alt.

Wagenfeld starb 1990. Seine Produkte wurden in Nachkriegsdeutschland weit verbreitet und werden bis heute hergestellt und verkauft. Die Gebrauchswaren von Wagenfeld sind schöne preiswerte Dinge für jedermann.


„Formbilden heißt die richtige Brauchbarkeit finden!“

Wagenfeld hatte seine eigene Philosophie, die das Design des 20. Jahrhunderts mitgeprägt hat. Er träumte von der klassenlosen Gesellschaft. Die Massenproduktion betrachtete er als eine Möglichkeit, seinen Traum zu verwirklichen. Er wollte schöne Dinge schaffen, damit die Leute sie unabhängig von ihrem Wohlstand kaufen konnten. Dies gelang ihm zu großen Teilen. Seine Werke wurden zu Klassikern und werden bis heute verkauft.

Wagenfeld hatte eine enge Bindung zum bürgerlichen Alltag. Seine Gebrauchsgegenstände waren nicht für Kunstsammler, sondern für gewöhnliche Leute. Alles war ganz praktisch, bedienungsfreundlich und funktionell wie zum Beispiel sein feuerfestes Geschirr. Dieses kann direkt vom Herd auf den Tisch gestellt werden. Seine ergonomischen Gläser rutschen nicht aus der Hand. Die Liste dieser kleinen Meisterwerke ist umfangreich. Oft wissen die Käufer und Benutzer nicht, dass ihre Lieblingsdinge von Wagenfeld erfunden wurden.


„Formenfinder“

Wagenfeld verstand sich nicht als Designer, sondern als „Formengestalter“ oder „Formenfinder“. Er sorgte sich nicht um seinen Ruhm und stellte seine Werke nicht aus. Sein Ziel bestand darin, dass seine Werke Nachfrage besaßen. Der Designer orientierte sich nur an der Massenproduktion. Wagenfeld wurde zu einem der wichtigsten Industriedesigner, lange bevor dieser Beruf seine Bezeichnung erhielt.

Die Wagenfeld-Leuchte oder auch Bauhaus-Lampe

Zu den berühmtesten Arbeiten dieses Designers gehört mit Sicherheit die legendäre Lampe „WG 24“, die einen Milchglasschirm besitzt. Sie wird auch „Wagenfeld-Leuchte“ oder „Bauhaus-Leuchte“ genannt.

Als Wagenfeld sie erfand, war er gerade einmal 24 Jahre alt. Er erhielt eine Aufgabe vom Formmeister der Metallwerkstatt des Bauhauses, eine einfache und funktionelle Tischleuchte aus Glas und Metall zu entwerfen.

Seine Leuchte wurde zum Symbol des Minimalismus und wurde durch Eleganz und Funktionalität gekennzeichnet. Diese Designikone steht auf drei Metallkugeln, sie scheint zu schweben. 1982 wurde dieses Meisterwerk mit dem Preis „Gute Form“ ausgezeichnet.

Wagenfeld stellte sich ein ideales Produkt als „anspruchslos“ und „preiswert“ vor. Er arbeitete mit Glas und Metall und war auf der Suche nach billigen Materialien. Wagenfelds Design wurde bekannt und populär. Der Meister selbst wurde zum größten Industrie-Designer des 20. Jahrhunderts. Seine zahlreichen Werke befinden sich heutzutage in verschiedenen Museen und privaten Kunstsammlungen.

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