Breuer, Marcel

Breuer, Marcel

Überblick

GEBURTSTAG: 22.05.1902
GESTORBEN: 01.07.1981

biografie

Tischlerlehre am Bauhaus

Zuerst studierte Breuer Kunst in Wien, jedoch nur für eine kurze Zeit. Schon nach einigen Wochen kam er nach Weimar, um dort am Bauhaus mit seiner Tischlerlehre zu beginnen. Sein Talent blieb nicht unbeachtet und bald erhielt Breuer Arbeit im Büro von Walter Gropius. Es war sein erster großer Erfolg, denn Gropius war einer der Bauhausbegründer.

Im Jahre 1924 beendete Breuer seine Lehre und arbeitete anschließend als Leiter der Tischlerwerkstätten. Schon im Alter von 22 Jahren entwickelte er viele avantgardistische Möbelstücke, die später weltberühmt wurden. Dazu gehören der Stahlrohrstuhl B5, verschiedene Hocker und Tische.

1925/26 wurde das Bauhaus in Dessau mit Breuers Möbel ausgestattet. Breuer wollte sein Einkommen, welches er durch die hergestellten Möbel erhielt, mit der Hochschule nicht teilen und geriet so in Konflikt.


Breuer und Thonet

1928 gründete Breuer seine eigene Firma Standard-Möbel, welche er schon sehr bald an Thonet verkaufte. Die Firma Thonet veröffentlichte den ersten Katalog über Breuers Stahlrohrmöbel. Diese Firma war eine ideale Wahl für Breuer, denn sie hatte ein internationales Vertriebsnetz. Breuer entwarf für Thonet, unter anderem den Freischwinger B32 und B64, die bis heute von Thonet hergestellt werden. Diese Möbelstücke gehören zu den berühmten Klassikern, die zu jedem Raum passen.

Vom Design zur Architektur

Obwohl Breuer moderne und schöne Möbel entwarf, fühlte er sich nicht als Designer, sondern als Architekt. Er wollte Gebäude entwerfen und bauen, deshalb eröffnete Breuer sein Architektenbüro, das zuerst keinen Erfolg hatte. Die großen Aufträge gingen an ihm vorbei. Jedoch öffneten ihm seine Möbel den Weg zur Architektur.

Der Regisseur Piscator in Berlin beauftragte Breuer mit der Einrichtung seiner Wohnung. Sie war spektakulär und wurde zum Vorbild des modernen Wohnens. Danach erhielt Breuer große Bauaufträge und begann Gebäude zu bauen, die allgemein auffielen.


Die Neue Welt in den USA

1933 gelangten die Nationalsozialisten an die Macht und Breuer floh nach Ungarn, weil er eine jüdische Herkunft hatte. Danach emigrierte er in die USA. Dort lehrte er als Professor für Architektur an der Harvard University Graduate School of Design. Breuer eröffnete sein eigenes Architektenbüro. Er erhielt eine weitere Ausbildung als Tischler, arbeitete aber trotzdem als Architekt, zu dessen Werken die Gestaltung der vieler privaten Häuser und öffentlichen Gebäude gehörte. Besondere Anerkennung verdiente das UNESCO Hauptquartier in Paris und die Saint John's Abbey Kirche.

Als Architekt suchte Breuer immer nach neuen Wegen. Er arbeitete mit neuen Konstruktionen und Materialien. Dazu gehörten Beton, Glas und Stahlrohr.

Breuer suchte in seinem Leben sachliche und distanzierte Eleganz. Die Schickimicki-Szene war nicht seine Welt. Er lebte bescheiden, sogar puristisch, wodurch seine Werke geprägt wurden.

Im Jahre 1981 starb Marcel Breuer in New York im Alter von 79 Jahren.


Breuers Möbel

Erfinder der Stahlrohrmöbel

Die meisten Möbel von Breuer entstanden in der Zeit seiner Tätigkeit als Tischler am Bauhaus. Sie sind sehr stillvoll und modern und durch große Elastizität und hohen Sitzkomfort gekennzeichnet. Seine Möbel haben den Bauhaus-Stil entscheidend mit geprägt.

Die verwendeten Materialien von Breuer waren für die damalige Zeit neu und modern, vor allem Aluminium und Stahlrohr. Diese Möbel hatten neue Formen und schlichte Funktionalität, aber der Komfort wurde immer erhalten. Die Stühle wurden so entworfen, dass jeder Kontakt des Benutzers mit dem Stahlrohr ausgeschlossen war. Das sogenannte Eisengarn wurde als Bespannung verwendet. Breuer verstand sich als Architekt, sogar im Möbeldesign. Bei der Entwicklung der Möbel dachte er so also architektonisch.


Stahlrohr in Wohnungen

Früher wurde Stahlrohr nur für Möbel in Krankenhäusern und für Flugzeugsitze verwendet. Stahlrohr in Wohnungen brachte gleichzeitig eine neue Weltanschauung mit. Möbel wurden als notwendige Werkzeuge des modernen Lebens betrachtet. Es war Breuers große Idee.

Breuer entdeckte die Stabilität von Stahlrohr, als er einmal sein neues Fahrrad fuhr. Der Lenker aus Stahlrohr war leicht und stabil. Er hatte plötzlich Möbel aus diesem Fahrradlenker vor Augen. Danach begann er mit den Möbelentwürfen aus Stahlrohr. Die Zeit der massiven Möbel war vorbei. Für Wohnungen entstanden leichte, platzsparende und funktionelle Möbel. So revolutionierte er das Design und fand viele Nachahmer. Breuer rechnetet eigentlich mit viel Kritik, stattdessen hatte er jede Menge Erfolg.


Wassily Stuhl und andere Klassiker

Sein Stuhl B 3 (Wassily Chair) gehört zu den berühmtesten Möbelstücken des 20. Jahrhunderts. Der Stuhl erhielt seinen Namen zu Ehren Wassily Kandinskys, welcher ein guter Kollege Breuers am Bauhaus war. Kandinsky war sehr dankbar und begeistert, dass Breuer ihm diesen Stuhl schon vor der Serienfertigung schenkte.

Heute wie früher ist dieser Stuhl sehr populär und weltweit Inspiration für viele Designer. Breuer entwickelte auch den Cesca Freischwinger, den Freischwinger B 55 und den Freischwinger S 32, sowie den Konsolentisch B 10. Seine Möbel aus Stahlrohr beeindruckten nicht nur seine Zeitgenossen, sondern auch heutige Kunstsammler und Designliebhaber.

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